Eine Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung zum Import gekochter Garnelen aus Indonesien nach Australien im Jahr 2025. Was BICON tatsächlich verlangt, welche Zertifikate DAFF akzeptiert, wie man White‑Spot‑bedingte Zurückhaltungen vermeidet und wie Produkte korrekt zu klassifizieren sind.
Einleitung
Wir haben große Mengen indonesischer Meeresfrüchte nach Australien importiert, und bei gekochten Garnelen sehen wir die meisten vermeidbaren Verzögerungen. Die gute Nachricht? Wenn Sie den von BICON vorgegebenen Pfad für gekochte Garnelen exakt einhalten, ist die Abfertigung unkompliziert. Nach unserer Erfahrung beruhen 9 von 10 Grenzaufenthalten auf zwei Ursachen: Etiketten, die „blanchiert“ statt „gekocht“ angeben, und Nachweise zur Wärmebehandlung, die faktisch nichts beweisen. Beheben wir beides.
Die 3 Säulen für ein sauberes BICON-Ergebnis bei gekochten Garnelen
- Wählen Sie den korrekten BICON-Fall. Verwenden Sie „Prawns and prawn products for human consumption – cooked.“ Nutzen Sie nicht den Roh- oder Köderpfad.
 - Nachweis, dass vollständig gekocht wurde. Legen Sie für jede Charge nachprüfbare Zeit‑und‑Temperatur‑Belege vor und stellen Sie sicher, dass die Kennzeichnung „gekocht“ lautet.
 - Dokumente an die Sendung anpassen. Chargennummern, Artenbezeichnungen, Verpackungsgrößen und Produktbeschreibungen müssen auf Rechnung, Packliste, Gesundheitszeugnis und Wärmebehandlungszertifikat übereinstimmen.
 
Kurzer Realitätscheck. Australiens DAFF behandelt Garnelen im Jahr 2025 weiterhin als Ware mit White‑Spot‑Risiko. Gekochte Garnelen werden wesentlich reibungsloser abgefertigt als rohe, aber nur, wenn der Kochschritt korrekt dokumentiert ist.
Woche 1–2: BICON‑Eignung bestätigen und Produkt korrekt klassifizieren
Folgender exakter Pfad wird in BICON verwendet:
- Ware: „Prawns and prawn products for human consumption – cooked.“
 - Verwendungszweck: Menschlicher Verzehr.
 - Ursprungsland: Indonesien.
 - Produkttyp: Gekochte Garnelen/Shrimps. Wählen Sie die Form, die Ihrer Ware entspricht (geschält und entdarmt, Schwanz an/ab, paniert, falls vollständig gekocht, etc.).
 
Benötige ich 2025 eine BICON‑Einfuhrgenehmigung für gekochte indonesische Garnelen?
Für vollständig gekochte Garnelen für den menschlichen Verzehr verlangt BICON in der Regel keine gesonderte Einfuhrgenehmigung, sofern alle Dokumentationsbedingungen erfüllt und verifiziert sind. Sie müssen weiterhin im Import Management System angemeldet werden und Ihre Sendung unterliegt einer Dokumentenprüfung (und häufig einer Inspektion), aber eine separate Einfuhrgenehmigung ist für gekochte Produkte in der Regel nicht erforderlich. Führen Sie stets Ihren konkreten Fall in BICON aus, bevor Sie versenden, da DAFF die Bedingungen periodisch aktualisiert.
Wie klassifiziere ich geschälte und entdarmte gekochte Garnelen korrekt in BICON?
Klassifizieren Sie nicht allein nach HS‑Code. Wählen Sie im BICON‑Tool den Pfad für gekochte Garnelen für den menschlichen Verzehr und stimmen Sie die genaue Präsentation ab:
- Geschält und entdarmt, Schwanz ab: wählen Sie „cooked, peeled“.
 - Geschält und entdarmt, Schwanz an: wählen Sie „cooked, peeled tail-on“.
 - Paniert/umschlagen: nur verwenden, wenn die Garnele selbst als Teil des Endprodukts vollständig gegart wurde. Wenn die Panade gegart ist, die Garnele aber nicht gemäß BICON‑Spezifikation wärmebehandelt wurde, stuft DAFF das Produkt als ungegartes Risiko ein.
 
Fazit: Wenn Ihre Kennzeichnung oder Handelsdokumente „blanchiert“, „parboiled“ oder „teilweise gekocht“ angeben, wird das System es nicht als gekocht behandeln. Korrigieren Sie das an der Quelle.
Woche 3–6: Nachweis des Garvorgangs und die richtigen Zertifikate sicherstellen
Hier stolpern die meisten Importeure. DAFF verlangt dokumentarische Nachweise, dass das Garnelenfleisch vollständig gekocht ist und kein Risiko der White‑Spot‑Übertragung besteht.
Welche Nachweise zur Wärmebehandlung akzeptiert DAFF für Garnelenimporte?
Legen Sie ein chargenspezifisches Wärmebehandlungszertifikat oder eine Herstellererklärung vor, die Folgendes enthält:
- Die Begriffe „gekocht“ und „für den menschlichen Verzehr“. Vermeiden Sie „blanchiert“ oder „parboiled“.
 - Tatsächlich während des Kochschritts erreichte Zeit‑ und Kerntemperatur. Geben Sie die validierte Zeit/Temperatur‑Kombination an, nicht nur „gekocht“ oder „gekocht bis fertig“.
 - Die Überwachungsmethode. Kerntemperatursonde, Stichprobenumfang und Kalibrierreferenz des Thermometers.
 - Chargen-/Losnummer(n), Produktionsdatum, Produktbeschreibung, Nettogewichte, Packungsgrößen.
 - Bestätigung, dass das Produkt verpackt wurde, um eine Kontamination nach dem Kochen zu verhindern.
 
Parallel dazu führen Sie interne Kochprotokolle, die Sondenmesswerte mit Zeitstempel für jede Charge zeigen. In der Regel müssen Sie die Rohprotokolle nicht einreichen, sofern Ihr Zertifikat klar ist, aber bei Zweifeln kann DAFF diese anfordern. Wir erstellen für jede Sendung eine einseitige „Zusammenfassung der Wärmebehandlung“, damit der Prüfer auf einen Blick verifizieren kann.
Wird blanchierte Garnele nach BICON‑Regeln als gekocht gewertet?
Nein. Blanchieren wird von BICON nicht als vollständiges Garen akzeptiert. Wenn Ihre Kennzeichnung oder Ihr Zertifikat „blanchiert“ verwendet, ist mit einer Zurückhaltung zu rechnen. Passen Sie Prozess und Dokumentation an einen validierten Kochschritt an, der den von BICON geforderten Wärmeinaktivierungswerten für Garnelenviren entspricht.
Was muss das indonesische Gesundheitszeugnis für gekochte Garnelen nach Australien enthalten?
Sie benötigen ein amtliches Gesundheits-/Exportzeugnis, ausgestellt von der zuständigen indonesischen Behörde für Fischerei‑ und Meeresfrüchte (BKIPM/Barantan). Nach unserer Erfahrung verläuft die Abfertigung reibungslos, wenn das Zeugnis Folgendes enthält:
- Artenbezeichnung (z. B. Litopenaeus vannamei oder Penaeus monodon) und die gebräuchliche Bezeichnung „prawns/shrimp“.
 - Produktform und Zustand: „gekocht“, geschält/entdarmt falls zutreffend, gefroren.
 - Los‑/Chargennummern und Produktionsdatum, die mit Rechnung und Packliste übereinstimmen.
 - Erklärung, dass das Produkt für den menschlichen Verzehr sicher ist und unter HACCP produziert wurde.
 - Ursprungsland und Betriebskennzeichnung.
 
Tipp: Kombinieren Sie dies mit einem separaten „Garnelen‑Wärmebehandlungszertifikat“ der Herstellungsanlage, das die Zeit/Temperatur‑Details und die Thermometerkalibrierung aufführt. Zwei Dokumente reduzieren das Risiko einer Neuvergabe, falls eines bearbeitet werden muss.
Müssen indonesische Betriebe gelistet oder zugelassen sein, um gekochte Garnelen nach Australien zu exportieren?
Für gekochte Garnelen unterhält DAFF keine öffentliche „Zugelassene Betriebe‑Liste“ wie bei einigen Fleischwaren. Die Anlage muss jedoch von der zuständigen indonesischen Behörde autorisiert sein und ein anerkanntes HACCP‑Programm betreiben. DAFF bewertet die Einhaltung über Dokumente und Inspektion. Beim Versand von rohen Garnelen handelt es sich um eine andere Risikokategorie mit deutlich strengeren Kontrollen. Dieser Leitfaden bezieht sich nur auf gekochte Produkte.
Werden gekochte Garnelen dennoch an der Grenze auf White‑Spot getestet?
In der Regel ist für vollständig gekochte Garnelen kein PCR‑Test erforderlich. DAFF konzentriert sich auf die Dokumentenprüfung und Inspektion, um zu bestätigen, dass das Produkt gekocht, die Verpackung intakt und kein Risiko einer Kreuzkontamination besteht. Sind Dokumente unklar oder deuten Etiketten auf partielles Garen hin, können Probenentnahme und Tests erfolgen, was Kosten und Verzögerungen verursacht.
Praktischer Hinweis: Bringen Sie das Wort „gekocht“ deutlich auf der Umkartonage und den Innenverpackungen an. Halten Sie es konsistent in Rechnung, Packliste, Gesundheitszeugnis und Wärmebehandlungszertifikat.
Woche 7–12: Versand, Abfertigung und danach skalieren ohne Überraschungen
Sind Ihre Unterlagen sauber, verläuft die Abfertigung in der Regel planbar. So behalten wir die Vorhersehbarkeit bei steigenden Volumina bei:
- Bündeln Sie Ihre Unterlagen in einer PDF mit logischer Benennung: 01 Invoice, 02 Packing List, 03 Health Certificate, 04 Heat‑Treatment Certificate, 05 Labels. Prüfer schätzen Klarheit.
 - Verwenden Sie konsistente englische Produktbeschreibungen auf den Etiketten: „Cooked peeled deveined prawns, tail‑on/off“, nicht nur marketingorientierte Bezeichnungen.
 - Führen Sie einen Kalibrierplan für Kochthermometer und dokumentieren Sie ihn. Wenn DAFF Ihre Prozesse hinterfragt, ist ein Kalibrierungsnachweis essenziell.
 
Interessant ist, dass die DAFF‑Prüfung bis Ende 2024 und in 2025 aufgrund des White‑Spot‑Risikomanagements erhöht blieb. Eine Entspannung sehen wir nicht. Die Lösung ist kein Trick, sondern solide Dokumentation plus ein realer, validierter Kochprozess.
Die 5 größten Fehler, die Grenzaufenthalte auslösen (und wie Sie sie vermeiden)
- „Blanchiert“ auf einem Dokument oder Etikett. Abhilfe: Verwenden Sie „gekocht“. Stimmen Sie alle Dokumente auf diese Formulierung ab.
 - Vage Wärmeaussagen. „Gekocht bis fertig“ reicht nicht. Abhilfe: Geben Sie genaue Zeit‑ und Kerntemperaturwerte sowie die Überwachungsmethode an.
 - Nicht übereinstimmende Chargennummern in den Dokumenten. Abhilfe: Reichen Sie Chargen/Losnummern im Gesundheitszeugnis, Wärmezertifikat und der Packliste vor dem Versand ab.
 - Gemischte Produkte in einer Positionszeile. Abhilfe: Trennen Sie SKUs für Schwanz an vs. Schwanz ab, unterschiedliche Größen oder paniert vs. unpaniert. Klarheit reduziert Rückfragen.
 - Risiko einer Kontamination nach dem Kochen. Abhilfe: Bestätigen Sie im Zertifikat, dass das gekochte Produkt vor nachfolgender Kontamination geschützt und in einer versiegelten lebensmitteltauglichen Umgebung verpackt wurde.
 
Kurze Antworten auf die häufigsten Fragen
- Benötige ich eine Genehmigung? Für den Pfad „gekocht“ für den menschlichen Verzehr in der Regel keine separate Einfuhrgenehmigung, sofern alle BICON‑Bedingungen erfüllt sind. Bestätigen Sie dies immer in BICON für Ihr konkretes Szenario.
 - Welche Nachweise zum Garen werden akzeptiert? Chargenspezifische Zeit/Temperatur‑Aufzeichnungen, Thermometerkalibrierung, Produktbeschreibung und eine klare Aussage „gekocht“ in einem Wärmebehandlungszertifikat oder einer Herstellererklärung.
 - Zählt blanchiert? Nein. DAFF betrachtet Blanchieren als unzureichend.
 - Formulierung im Gesundheitszeugnis? Geben Sie Art, Produktform „gekocht“, Chargenummern, HACCP, Ursprung und Übereinstimmung mit den Handelsdokumenten an. Ergänzen Sie ein separates Wärmebehandlungszertifikat.
 - Betriebsgenehmigung? Erwartet wird eine Autorisierung durch die indonesische zuständige Behörde und ein HACCP‑Programm. Keine gesonderte DAFF‑Betriebsauflistung für gekochte Garnelen.
 - White‑Spot‑Tests an der Grenze? In der Regel nicht bei vollständig gekochtem Produkt. Dokumenten‑ und Etikettenprüfungen sind zu erwarten.
 - Klassifizierung in BICON? Verwenden Sie „Prawns and prawn products for human consumption – cooked“ und wählen Sie dann die genaue Präsentation, die Ihrer Ware entspricht.
 
Wenn Sie eine praktische Vorlage möchten, können wir unsere einseitige „Zusammenfassung der Wärmebehandlung“ zur Verfügung stellen, die DAFF‑Beamte auf einen Blick verstehen. Brauchen Sie Hilfe bei der Anpassung an Ihren Prozess? Sie können uns per WhatsApp kontaktieren und wir senden einen Entwurf mit den Feldern, die DAFF am häufigsten anfordert.
Wann diese Beratung gilt (und wann nicht)
- Gilt: Gefrorene, vollständig gekochte Garnelen aus Indonesien, bestimmt für den menschlichen Verzehr. Geschält oder ungeschält. Schwanz an/ab. Paniert, sofern vollständig gekocht.
 - Gilt nicht: Rohe Garnelen, Köder, Tierfutter, halbfertige Produkte, bei denen die Garnele selbst nicht gemäß den BICON‑Vorgaben wärmebehandelt wurde. Diese unterliegen anderen Regeln, häufig mit Genehmigungen und Tests.
 
Wenn Sie eine Produktionslinie für gekochte Garnelen für den australischen Markt aufbauen, können wir nach Spezifikation produzieren und unter Ihrer Marke verpacken. Siehe unsere Formate unter Gefrorene Garnelen (Black Tiger, Vannamei & Wildfang). Wir liefern routinemäßig gekochte PD‑ und PDTO‑Vannamei, konform zu den australischen Dokumentationsanforderungen.
Ressourcen und nächste Schritte
- Führen Sie Ihr konkretes Szenario in BICON durch: Wählen Sie den Pfad „gekocht“ für den menschlichen Verzehr und drucken Sie das Ergebnis für Ihre Akte.
 - Stimmen Sie Ihre Etiketten auf die Angabe „gekocht“ ab und vergleichen Sie die Dokumente Zeile für Zeile.
 - Bereiten Sie ein chargenbezogenes Wärmebehandlungszertifikat sowie Protokolle und Kalibrierungsnachweise vor.
 
Fragen zu Ihren aktuellen Etiketten oder Formulierungen im Zertifikat? Wir prüfen gerne einen Entwurf, bevor Sie Platz buchen. Unsere Produkte anzeigen um Standardspezifikationen zu sehen, die wir für Australien liefern können, oder kontaktieren Sie uns einfach per WhatsApp, wenn Sie eine schnelle Überprüfung der BICON‑Bedingungen für Ihre SKU benötigen.
Abschließender Gedanke. BICON kann bürokratisch wirken, aber sobald Sie Ihren Prozess an diese drei Säulen anpassen, bewegen sich gekochte Garnelen aus Indonesien reibungslos. Und wenn DAFF von Sendung zu Sendung konsistente, genaue Unterlagen sieht, beschleunigt das die Abfertigung. Das ist unsere Erfahrung aus Dutzenden von Sendungen – und genau deshalb skalieren Einkäufer ihre Programme kontinuierlich mit uns.